Dänisches Königspaar schließt Deutschlandbesuch in Schleswig-Holstein ab
Am zweiten Tag seiner Deutschlandreise hat das dänische Königspaar Schleswig-Holstein besucht. König Frederik X. und Königin Mary wurden am Dienstag vor dem Gästehaus der Landesregierung in Kiel von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) empfangen. Anschließend besuchten sie unter anderem das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.
Als dänische Königsfamilie genieße das Königspaar bei vielen Menschen im Land große Sympathien und Anerkennung, erklärte Günther. "Schleswig-Holstein ist Deutschlands dänischste Region, das dänische Lebensgefühl ist in vielen Herzen und Köpfen zu Hause – und darauf sind wir durchaus ein bisschen stolz."
Laut Staatskanzlei trugen sich Frederik und Mary kurz nach ihrer Ankunft in das Gästebuch der Landesregierung ein. Bereits 2006 waren die beiden zu Gast in Schleswig-Holstein, damals noch als Kronprinz und Kronprinzessin. Frederik ist seit Januar König, nachdem seine Mutter Margrethe II. überraschend ihre Abdankung aus gesundheitlichen Gründen angekündigt hatte. Mit der gebürtigen Australierin Mary ist Frederik seit 2014 verheiratet.
Bei einem anschließenden Gespräch ging es auch um die künftige Zusammenarbeit Schleswig-Holsteins und Dänemarks, wie die Staatskanzlei weiter mitteilte. Die Jahrhundertsturmflut vor einem Jahr habe gezeigt, wie existenziell die Gefahr durch den Klimawandel für Küstenländer wie Dänemark und Schleswig-Holstein sei, erklärte Günther. "Aus diesem Grund teilen Dänemark und Schleswig-Holstein dieselben Ambitionen - wir wollen bei der klimaneutralen Transformation vorangehen." Beide Länder zeigten gemeinsam, wie Energiewende über nationale Grenzen hinweg funktioniere.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen setzte das Königspaar mit einer Elektrofähre vom Westufer der Kieler Förde zum Geomar-Campus am Ostufer über. Dort fand eine von der dänischen Botschaft organisierte Energiekonferenz zur unterirdischen Speicherung von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoffnutzung statt. In seiner Eröffnungsrede betonte der König die lange währende Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark. "Die Partnerschaften und Lösungen, die heute hier vorgestellt werden, leisten mit Sicherheit einen Beitrag zu einem grünen Morgen."
Anschließend stand noch ein Besuch des Danewerks auf dem Programm, eine mit der Wikingerstätte Haitabu verbundene Befestigungsanlage aus dem Mittelalter, die einst zur Verteidigung der dänischen Südgrenze diente. Dort sollte das Königspaar den symbolischen ersten Spatenstich für den geplanten Neubau des Danevirke-Museums setzen, das bis 2026 entstehen soll.
Zum Abschluss des zweitägigen Deutschlandbesuchs war ein Besuch im Flensborghus in Flensburg geplant, ein Kultur- und Verwaltungszentrum der dänischen Minderheit. Ihren Antrittsbesuch in Deutschland hatten Frederik und Mary am Montag in Berlin begonnen. Dort nahmen sie unter anderem am Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Botschaftskomplexes der nordischen Länder teil.
B.Cretella--PV