Pallade Veneta - Grüne Woche: Bauernpräsident warnt vor Überregulierung und fordert Politikwechsel

Grüne Woche: Bauernpräsident warnt vor Überregulierung und fordert Politikwechsel


Grüne Woche: Bauernpräsident warnt vor Überregulierung und fordert Politikwechsel
Grüne Woche: Bauernpräsident warnt vor Überregulierung und fordert Politikwechsel / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP

Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin hat Bauernpräsident Joachim Rukwied einen Politikwechsel in Deutschland gefordert. Nötig sei "ein grundsätzlicher Neustart", sagte Rukwied am Donnerstagabend und drang auf einen "wirksamen Bürokratieabbau für unsere Betriebe". Überschattet wird die Landwirtschafts- und Lebensmittelmesse vom Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, der laut Deutschem Raiffeisenverband schon "immense" wirtschaftliche Schäden angerichtet hat.

Textgröße ändern:

Bauernpräsident Rukwied betonte, dass den Landwirtinnen und Landwirten gerade in unsicheren Zeiten eine entscheidende Rolle zukomme. "Ernährungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit und gleichzeitig ist sie ein Garant für politische und gesellschaftliche Stabilität", sagte er. "Auch deshalb müssen wir eine sichere Versorgung mit heimischen Lebensmitteln aufrechterhalten und dürfen uns nicht von Importen aus dem Ausland abhängig machen."

Mit Blick auf Klima- und Artenschutz sagte er, dass sich die Bauern "ihrer Verantwortung bewusst" seien und bereits zahlreiche Maßnahmen umsetzen würden. Die Landwirtschaft spiele eine "Schlüsselrolle" bei der Lösung der großen Herausforderungen. Entscheidend sei aber, "dass auch hier die richtigen politischen Rahmenbedingungen gesetzt werden", forderte er. "Überregulierung ist der falsche Weg."

Große Sorge bereit vielen Akteuren unterdessen der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland. Laut dem Deutschen Raiffeisenverband hat die Tierseuche schon "immense" wirtschaftliche Schäden angerichtet: "Entlang der Wertschöpfungskette gehen wir davon aus, dass bereits jetzt ein Umsatzverlust von mehr als einer Milliarde Euro existiert", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jörg Migende, am Donnerstag in der ARD.

Der bisherige Schaden sei unter anderem dadurch entstanden, dass Länder außerhalb der EU wie Südkorea, Mexiko und Großbritannien die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten aus Deutschland gestoppt haben. In seiner Schätzung rechnet der Raiffeisenverband laut ARD auch Verwerfungen im EU-Binnenmarkt hinzu: Unternehmen aus EU-Ländern mieden gerade aus Unsicherheit Ware aus ganz Deutschland.

Die MKS war am Freitag auf einem Hof im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt worden; drei Wasserbüffel starben an der Seuche, nachdem es zuvor in Deutschland jahrzehntelang keine Fälle gegeben hatte.

Auswirkungen hat dies auch auf die Grüne Woche in Berlin, bei der in diesem Jahr rund 1500 Aussteller aus fast 60 Ländern zu Gast sind. So werden in diesem Jahr Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen nicht ausgestellt. Rund 300 Veranstaltungen sollen über die Herausforderungen der Land- und Ernährungswirtschaft informieren. Start fürs Publikum ist Freitag um 10.00 Uhr.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Zählung der Wintervögel: Weniger Spatzen und Amseln - mehr Kernbeißer

Amseln und Spatzen sind in diesem Winter in Parks und Gärten weniger häufig zu sehen als im vergangenen Jahr. Vor allem Amseln wurden bei der alljährlichen Zählung der Wintervögel seltener gesichtet, die Zählung ergab ein Minus von 18 Prozent, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Montag in Berlin mitteilte.

US-Rapper ASAP Rocky wegen Schüssen auf ehemaligen Freund vor Gericht

Der US-Rapper ASAP Rocky muss sich wegen Schüssen auf einen ehemaligen Freund in Los Angeles vor Gericht verantworten. Der Anwalt des Lebenspartners von Popstar Rihanna wies die Vorwürfe gegen seinen Mandanten beim Prozessauftakt am Freitag erneut zurück. Der 36-Jährige habe bei dem Vorfall in Hollywood lediglich eine harmlose "Requisitenwaffe" aus einem Musikvideo bei sich gehabt, sagte Anwalt Joe Tacopina.

Prinz Harry und Boulevardzeitung einigen sich in Streit um angezapfte Telefone

Prinz Harry und der Verlag der Boulevardzeitung "The Sun" haben ihren jahrelangen erbitterten Rechtsstreit um illegale Informationsbeschaffung beigelegt. Die Verlagsgruppe News Group Newspapers (NGN) habe sich bei dem jüngeren Sohn von König Charles III. in aller Form für die verbotenen Recherchemethoden entschuldigt und eingewilligt, ihm eine "erhebliche" Entschädigung zu zahlen, sagte Harrys Anwalt David Sherborne am Mittwoch im Londoner High Court.

Norwegischer Staatsfonds nimmt Tierwohl in Vorgaben an Unternehmen auf

Der norwegische Staatsfonds verlangt künftig von Unternehmen, in die er investiert, dass sie Vorgaben zum Tierwohl respektieren. "Wir aktualisieren regelmäßig unsere Erwartungen an die Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und haben vor kurzem auch den Tierschutz aufgenommen", sagte Caroline Eriksen, eine Managerin des Fonds, der Nachrichtenagentur AFP. Als größter Pensionsfonds der Welt hat der Staatsfonds eine wichtige Vorbildfunktion für Investoren weltweit.

Textgröße ändern: